Frei wie der Wind

Zu den schönsten Dingen im Leben gehört es für mich, Seite an Seite mit meinem Hund durch Wald und Wiesen zu streifen. Wem geht es genauso? 😉

Bis auf wenige Ausnahmen darf Dante dabei fast ausschließlich ohne Leine laufen und so sein Umfeld auf seine Weise und in seinem Tempo erkunden. Für Spaziergänge im Ort oder in Gegenden, in denen Freilauf nicht ratsam ist, gilt das natürlich nicht. Und dann ist auch die Leine gar kein Problem. Mit knapp 10 Monaten hat er zum Glück noch nicht den geringsten Jagdtrieb entwickelt und ich hoffe sehr, dass es dabei bleibt. Die Chancen stehen sehr gut: Wir haben bisher schon viele Rehe, Vögel, einen Hasen und sogar zwei Wildschweine auf kürzester Distanz getroffen und nichts von alledem hat je mehr als ein verwundertes Bellen abbekommen. Der Hase war allerdings schon einen Tick spannender als der Rest. 😉 So können unsere Spaziergänge herrlich entspannt und unbeschwert sein, was ich wirklich in vollen Zügen genieße. Und das sogar schon, seit Dante ganz klein war.

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Die Freude ist auch bei Dante sehr groß 🙂

Wir haben uns nämlich von Anfang an den Folgetrieb der Welpen zunutze gemacht, was ich jedem (werdenden) Welpenbesitzer unbedingt und absolut ans Herz lege! Verpasst diese einmalige Chance nicht und traut euch, die Kleinen von der Leine zu lassen! Claudia Hußmann erklärt das in ihrem Beitrag „Ab wann kann man den Welpen von der Leine lassen?“ ganz wunderbar. Und ich muss sagen: bei uns hat es funktioniert. Schon in der ersten Woche nachdem Dante bei uns eingezogen ist, haben wir in Schritt für Schritt mit dem Freilauf begonnen. Natürlich waren wir super nervös, denn man weiß ja schließlich nie, ob der Kleine nicht doch beschließt, die große weite Welt zu erkunden, aber diese Sorge war zum Glück völlig unberechtigt. Er war nämlich auch ziemlich aufgeregt:

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Klein-Dante auf Entdeckungstour ❤
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Über Stock und Stein…

Ich habe hier zwei Screenshots aus einem Video von mir und Dante, das in unserem ersten gemeinsamen Monat entstanden ist. Ich würde es euch gerne zeigen, aber aus technischen Gründen kann ich es hier leider nicht hochladen. Dann müssen eben Standbilder her: Hier sieht man super, wie Dante mir mitten im Wald ohne Leine über Stock und Stein folgt. Ich bin viele Wendungen gelaufen, über Äste gestiegen und Dante ist exakt in meiner Spur geblieben.

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… auf Schritt und Tritt

Das Tolle daran ist, dass sich bis heute kaum etwas geändert hat. 🙂 Die Distanz zu uns ist natürlich mit zunehmendem Alter etwas größer geworden, aber die Rückorientierung, die wir zu 95% durch lobende Worte oder ein Leckerli belohnen, funktioniert sowohl in bekannten als auch in unbekannten Gebieten einwandfrei. Es ist insgesamt vielleicht dreimal vorgekommen, dass Dante so abgelenkt war, dass wir das Gefühl hatten, er achtet nicht darauf, wo wir hingehen. In diesen Fällen haben wir uns einfach hinter einem Baum versteckt und ich kann euch sagen, die Verwirrung war groß! Wir konnten doch nicht plötzlich weg sein?! 😀 Wenn er uns dann gefunden hat, war er jedenfalls anschließend dreifach aufmerksam und wir konnten die Rückorientierung umso häufiger belohnen und noch besser festigen.

Als ich in einem Forum einen Kommentar gelesen habe, in dem stand, dass es unverantwortlich sei, einen Rassehund von der Leine zu lassen, hat mich das wirklich wütend gemacht. So ein Hund sei schließlich viel zu wertvoll – was für ein Quatsch! Jedes Tier ist wertvoll, egal ob Mischling oder reinrassig, alt oder jung, teuer oder geschenkt. Aber den materiellen Wert des Tieres als Vorwand zu nehmen für einen absichtlich begangenen Erziehungs- und Sozialisationsfehler, den man nicht wieder gut machen kann, ist wirklich unfassbar. Falls man es allerdings einfach nicht besser weiß oder sich schlichtweg nicht traut, seinen Hund abzuleinen, kann man das niemanden zum Vorwurf machen, denn die Absichten waren trotzdem gut. Hoffentlich kommt dann jemand daher, der helfen kann. 😉 Und natürlich hat auch die Leine ihre Berechtigung als unumgängliches und sehr sinnvolles Hilfsmittel.

So, zum Abschluss noch zwei Bilder neueren Datums, die ungefähr erkennen lassen, in welcher Entfernung zu uns er sich im Freilauf normalerweise bewegt. Ich kann also guten Gewissens sagen, dass ich im Nachhinein nichts anders machen würde.

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Auf einer unserer Lieblingsrunden im Wald
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Und mal ganz woanders

 

2 Kommentare zu „Frei wie der Wind

Gib deinen ab

  1. Hallo Jana, toll beschrieben, ach hätte ich das schon vorher alles so gewusst. Nein, meine Umwelt schärfte mir ein, nie ohne Leine, ja und die Einschränkung auf Rassehund ist sicherlich quatsch. Aber, ich habe anfangs sanft versucht eine Leinenführigkeit in meiner Unwissenheit zu trainieren. Bis mir eines Tages eine Gassirunden-Bekannte die Leine wegnahm, den Duke ableinte und mir sagte, ich solle jetzt losmarschieren, boh, habe ich Panik geschoben, aber, er lief nicht weg. Von da an, habe ich es ähnlich gemacht wie ihr, aber ich habe doch zugelassen, dass er eine größere Distanz zu mir haben darf, er läuft immer vor, auch an der lockeren Leine, das ist sein Ding, so hat er alles im Blick. Der kleine Bodyguard.
    Aber im Wald? Alles relaxt, ist das Gebiet fremd achtet er mehr auf mich, vor allem, wenn ich mich verstecke, hahaha, aber in bekanntem Terrain ist er ein kleiner Macker, leider. Aber einen Jagdtrieb, den hat er wirklich kaum, er bleibt meistens auf den Wegen, geht nur zum Duftmarken erneuern in das Dickicht und wälzt sich in Wildschwein Nr. 5. Danach kommt er zurück. Auch der Rückruf klappt immer besser. Außer es ist ein läufige Hündin unterwegs und der/die Besitzer/in hat keine gelbe Schleife 😉
    Hinter mir her läuft er nur auf schmalen Wegen und mit Handzeig, aber das klappt toll, offene Handfläche ausgestreckt nach unten und die Innenfläche ihm zugewendet, Befehl dazu: step behind, muss aber nicht, Hand reicht. Ach, ich finde unsere Hunde sind die besten Waldgänger, die wir uns als Partner wünschen können. Dante macht das wunderbar. Daumen hoch. Ihr zwei, Du und Theo seid echte Xoloianer!!!

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Meggy, ja, das sind unsere Hunde wohl – die besten Begleiter! Dante läuft tatsächlich auch am liebsten vorne. Im Ort, wo er sich sehr gut auskennt und wenn er ganz entspannt ist auch gerne neben uns, aber nie dahinter.
      Haha, ja Bodyguard trifft es gut, er will auch immer alles im Blick haben. Das Hinterherlaufen als Signal aufzubauen ist eine gute Idee, muss ich mal in Angriff nehmen. Es gibt ja immer mal wieder Situationen, in denen das hilfreich ist… Danke also für den Tipp!
      Gut, dass deine Bekannte dir damals einfach die Leine weggenommen hat – manchmal braucht man eben einen Schubs in die richtige Richtung. 🙂 Stell dir mal vor, sonst wäre die Panik ja noch viel schlimmer ausgefallen, wenn du irgendwann den erwachsenen Duke abgeleint hättest und womöglich wäre er dann wirklich auf Wanderschaft gegangen… Andererseits.. Nee. Er ist immerhin ein Xolo und wäre mit Sicherheit trotzdem an deiner Seite geblieben. 😉

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